Die EvH RWL ist international vielseitig vernetzt. Im Sommersemester 2019 begrüßt die Hochschule Gäste mehrerer afrikanischer Partnereinrichtungen in Bochum. "Meet our African Partners!": Im Rahmen einer Vortragsreihe erfahren Interessierte mehr über eben diese Einrichtungen in Südafrika und Uganda und sprechen mit den Gästen über die Ansätze ihrer Arbeit im Sozial- und Gesundheitswesen. So hieß es am Mittwoch, 8. Mai 2019: "An afternoon with...Prof. Marichen van der Westhuizen".
Van der Westhuizen lehrt im Sommersemester 2019 als Gastdozentin an der EvH RWL. Sie war viele Jahre lang Dozentin am Hugenote Kollege (HK) in Wellington bei Kapstadt, mittlerweile lehrt sie an der University of the Western Cape (UWC). Sie hat musik-pädagogische Begegnungsprogramme mit Studierenden der EvH RWL und des Hugenote Kollege mitentwickelt und durchgeführt sowie regelmäßige Lehraufträge an der EvH erhalten. Ihr Vortragsthema: "Wie findet die Ausbildung für Berufe im Sozialwesen an den Hochschulen HK und UWC statt?"
24 Interessierte kamen zum Vortragsnachmittag, der vom International Office der Hochschule eröffnet wurde. Im Mittelpunkt standen vier Themenbereiche: Die Soziale Arbeit in der Vergangenheit und Gegenwart, typische Soziale Arbeit in Südafrika sowie das dortige Universitätsprogramm - und ein kurzer Film mit EvH-Studierenden über ihre vergangene Arbeit.
Soziale Arbeit in Südafrika - in der Vergangenheit und Gegenwart
Marichen van der Westhuizen kam im Laufe ihres Vortrags auf die Vergangenheit verschiedener Nationen in Südafrika sowie versklavter Menschen zu sprechen, die die Kultur der Farbigen geprägt hätten. Ein Problem sei das mangelnde Gefühl nationaler Zusammengehörigkeit in der südafrikanischen Bevölkerung gewesen. So habe es sich um eine geteilte Gesellschaft gehandelt, die für verschiedene farbige Personengruppen ebenso mannigfaltige Dienst- und Versorgungsleistungen angeboten habe. Dementsprechend getrennt voneinander wurden Studienorte und -inhalte gehalten.
Studierende hätten schließlich eine Revolution der bestehenden Umstände angestoßen, sodass heute jeder Soziale Arbeit studieren könne, der die Note "gut" vorweise. Allerdings schwächten hohe Studienplatzgebühren den Inklusionsgedanken. Wie van der Westhuizen ausführte, setze die University of Western Cape (UWC) einen starken Fokus auf Tranfer zwischen Forschung und Gesellschaft. In der Praxis jedoch herrsche hohe Arbeitslosigkeit unter Sozialarbeitern, die schlecht bezahlt und wenig gefördert würden. Das Resultat: Es fehlten Ressourcen und Fachkräfte - und auf jeden Sozialarbeiter käme eine hohe Zahl an Klienten.